Komplexes einfach erklärt: Illustrierte Erklärfilme oder der emotionale Türöffner.

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gbaumgartner_agrAls Kinder haben wir intuitiv zu Papier, Bleistift und Buntstift gegriffen. Wenn Worte nicht reichten, oder vielleicht noch gar nicht zur Verfügung standen, war es das Natürlichste der Welt die eigenen Ideen und neuesten Erkenntnisse, manchmal mit viel Vorstellungskraft für die Anderen, auf’s Papier oder zur Begeisterung der Eltern auf die Tapete zu bringen.  Vieles konnte auf diese Weise erforscht werden und auf Kinderfragen eine Antwort geben. Wie sieht etwas genau aus? Wie funktioniert denn das? Und wie groß und bunt ist etwas? Wissenslandkarten und Geschichten haben wir damals zu Papier gebracht, um uns von der Welt ein Bild zu machen.  Die Zeichnungen waren nie perfekt oder haben gar dem goldenen Schnitt entsprochen. Doch die Erforschung unsere Umwelt und das Betrachten der Dinge im Detail hat uns diese verständlich gemacht. Als Kinder waren wir glücklich über unsere Werke und um das eine oder andere Wissen reicher.  Illustrierte Erklärfilme machen sich diese uns Menschen ureigene Lernmethode zu Nutze.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Über einfache Bilder können komplexe Inhalte vermittelt werden: universal, analog und zur Überwindung sprachlicher Barrieren. Ganz nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“.  Die Erleichterung des Lernens durch Bilder liegt darin, dass Bilder weniger Übersetzungsleistung des Gehirnes verlangen als Worte. Worte als digitale Repräsentanzen von Bildern müssen – grob gesprochen – wieder zurückübersetzt werden. Diese kognitive Arbeitsleistung des Gehirns wird dem Gehirn durch Erklärvideos mehr oder weniger abgenommen.  Als Autoren sind wir hier besonders gefragt, denn es ist unsere Aufgabe, Inhalte so zu formulieren, oder Symbole und Methaphern zu entwickeln, sodass Komplexes verständlich wird und wir uns auf auf die wesentlichen zu vermittelnden Inhalte konzentrieren. Jeder, der die Vortragsmethode Pecha Kucha kennt, weiß wie entscheidend es ist in kürzester Zeit, das zu sagen, was wichtig ist.  Dies ist gleichzeitig ein Abbild der aktuellen Anforderungen in unserem Medienzeitalter, denn wir leben in einer komplexen und venetzten Welt. Viele Informationen wollen in kurzer Zeit verarbeitet werden. Das Medien- und Informationsangebot ist enorm.

Dem Ringen um Aufmerksamkeit gerecht werden

Was ist nun wichtig und was nicht? Es ist ein Ringen um Aufmerksamkeit und Konzentration. Umso wichtiger ist es in kurzer Zeit auf den Punkt zu kommen. Nicht zuletzt ist dies auch in der Medienlandschaft sichtbar. Online-Plattformen wie Youtube, Vimeo, Pinterest oder Instagram sind Abbild dieser Entwicklung.  Erklärvideos sind auch in eine Erzähltradition einzureihen. Durch den dramaturgischen Aufbau einer Geschichte halten wir die Spannung hoch, ganz wie zu Großvaters Zeiten, als dieser eine Geschichte vor dem knisterndem Feuer des Kamines zum Besten gab. Durch das Integrieren sensorischer Details, die Erinnerungen in uns wachrufen, werden Verknüpfungen mit bereits bestehendem Wissen hergestellt und das Lernen erleichtert. Gesprochene Sprache ist auch eine andere Sprache als Schriftsprache. Sie ist verständlicher und klarer.

Viele Sinneskanäle ansprechen

In der Kombination liegt wohl die große Wirkung von Erklärvideos. Denn das Lernen mit vielen Sinneskanälen erlaubt auch vielfache Anker im Gedächtnis.  Und nicht zuletzt ist Spaß ein wesentlicher Faktor. Denn Lernen muss nicht trocken sein. Mit Erklärvideos werden Prozesse, Strukturen, Organigramme oder komplexe Produkte wieder lebendig und erlebbar gemacht. Was zählt und in Erinnerung bleibt ist letztendlich das, was uns bewegt. Es freut mich, dass Austria Glas Recycling dieses didaktische Hilfsmittel für Jung und Alt verwendet und die User hoffentlich genauso viel Spaß beim Ansehen haben, wie wir beim Dreh.

Autor

Günther Baumgartner, MBA Geschäftsführer ackerblau. Agentur für Markenhandwerk www.ackerblau.at

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