Ich erwarb undercover im Klein-Supermarkt bei mir ums Eck, im zwanzigsten Wiener Gemeindebezirk, eine Flasche steirischen Welschriesling. Vordergründiges Ergebnis meiner Recherche: Bekömmlicher Flascheninhalt, mit fein fruchtiger Note und von zarter Säure. Aber es ging mir nicht um den Inhalt, sondern um die Verpackung: Die elegante, schlanke Flasche mit Schraubverschluss und einem im Glas aufgeprägten Panther – dem steirischen Wappentier – heißt ALLWEG-Steiermarkflasche und ist zu einem gemeinsamen Gütesiegel für Weiterlesen
Weit mehr Wege als Mehrweg: Die Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen
0In Sachen Nachhaltigkeit kann Österreichs Getränkewirtschaft eine durchwegs beeindruckende Bilanz aufweisen: 2008 wurde mit der Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen eine freiwillige Vereinbarung getroffen, die Treibhausgasemissionen der Getränkeverpackungen bis 2017 im Vergleich zu den 370.000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2007 um mindestens 10 Prozent zu reduzieren. Und die bisherigen Resultate legen nahe, dass dieses Ziel übererfüllt wird.
Dabei hat man in Österreich danach getrachtet einen pragmatischeren und längerfristig wirksamen Weg einzuschlagen und sich nicht auf die vordergründige Lösung einer Mehrweg-Verpflichtung wie in Deutschland zu verlassen: Die Einsparmaßnahmen sollten den gesamten Lebenszyklus der Getränkeverpackungen umfassen – von der Herstellung bis zur (Wieder-)Verwertung. Zu den inzwischen über 1.000 Mitgliedern der Nachhaltigkeitsagenda gehören neben den Herstellern von Getränkeverpackungen praktisch alle Weiterlesen
Nachhaltigkeit weiterdenken – Ein Studierendenteam stellte sich der Herausforderung
0Häufig hört oder liest man manche Begriffe so oft, dass man das Gefühl verspürt, zu wissen, was sie bedeuten, ohne nachgeforscht zu haben. Sie nehmen so viel Platz in den Gesprächen anderer oder in den Medien ein, dass sie selbstverständlich werden und eine Auseinandersetzung mit ihnen überflüssig erscheint. Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung mag ein solcher Begriff sein – kaum greifbar, aber sehr präsent. Wir sind ein Team aus fünf Studierenden unterschiedlicher Hochschulen, das sich zum Ziel gesetzt hatte, die Konfrontation mit diesem Konzept zu suchen. Dabei haben uns weder Vermutungen noch schwache Umsetzungsmaßnahmen interessiert, sondern konkrete Lösungen für reale Herausforderungen.
Sustainabilty Challenge
Im Rahmen der interuniversitären Ringlehrveranstaltung „Sustainability Challenge“, betreut vom Regional Centre of Expertise on Education for Sustainable Development (RCE) Vienna, haben wir zusammen mit Austria Glas Recycling als Praxispartner an einem 2-semestrigen Projekt gearbeitet. Diese Form der gemeinsamen Lösungskonzeptionierung wird als „Service Learning“ bezeichnet. Das Grundkonzept besteht darin, die Theorie aus interdisziplinären Lehrveranstaltungsblöcken Weiterlesen
Forschungsteam (unter-)sucht nachhaltige und zugleich wettbewerbsfähige Lösungen für verantwortungsvolle Unternehmensführung in KMU
0Das Forschungsprojekt ‚Corporate Responsibility für Klein- und Mittelbetriebe‘
In den vergangenen Jahren hat global sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft die Auseinandersetzung mit nachhaltig orientiertem Wirtschaften stattgefunden. Verantwortungsvolle Unternehmen – Konzerne wie zunehmend auch KMU – erkennen die Notwendigkeit, soziale und umweltrelevante Aspekte des Geschäftsprozesses zu managen.
Das von der Stadt Wien geförderte Kompetenzteam für nachhaltiges, strategisches und chancenorientiertes Management von KMU (CR4SME) adressiert seit Anfang 2016 diese Herausforderung speziell für Klein- und Mittelbetriebe. Gemeinsam mit internationalen Partnern aus Forschung und Wirtschaft betreibt das Team primär anwendungsorientierte Forschung zur Entwicklung und Implementierung von Instrumenten zum Management der sozialen Verantwortung von Unternehmen.
Zielsetzungen
- Unterstützung nachhaltiger und zugleich kompetitiver Lösungen für ethisch verantwortungsvolle Unternehmensführung mit Fokus auf die speziellen Bedürfnisse von KMU
- Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen unter Berücksichtigung der ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung von Unternehmen
- Ansprechpartner der Privatwirtschaft und der Wirtschaftspolitik zu Themen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement
- Optimierung des Ausbildungsprogramms der FHWien der WKW im Bereich Wirtschaftsethik
Die aktuelle Studie
In den ersten Projektmonaten wurde ein Modell zur Diagnose von verantwortungsvoller Unternehmensführung in KMU entwickelt – basierend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und gemeinsam mit ExpertInnen in diesem Bereich. Das Forschungsinteresse gilt Weiterlesen
Die Entwicklung der Altstoffverwertung in Österreich
0Österreich verfügt heute über ein sehr gut ausgebautes Sammel- und Verwertungssystem zur getrennten Sammlung von Altstoffen. Die bestehenden Systeme haben ihren Ursprung in Sammelstrukturen, die nach dem zweiten Weltkrieg zur Versorgung der österreichischen Industrie mit Sekundärrohstoffen aus dem Inland eingerichtet wurden. Dazu erfolgte 1946 die Vereinsgründung der Österreichischen Produktionsförderungsgesellschaft (ÖPG) – ab 1985 AREC Austria Recycling Verein zur Förderung von Recycling und Umweltschutz in Österreich. Mitte der 1950er Jahren führte die ÖPG umfassende Sammelaktionen in ganz Österreich, wie beispielsweise die Aktion „Knochen gegen Seife“ durch. 1964 folgte der Start der Altpapier-Sammlung, gefolgt von der Alttextilien-Sammlung im Jahr 1965. Mitte der 70er Jahre initiierte die ÖPG die ersten Gesamtentsorgungskonzepte für Gemeinden. 1976 startete die Altglas-Sammlung und 1981 die Altmetall-Sammlung (SCHELMBAUER, 2006).
Quelle: AREC Austria Recycling
Im Zeitverlauf veränderten sich die Motive zur Altstoffsammlung deutlich. Die Rohstoffknappheit der Nachkriegsjahre war nicht mehr gegeben. Steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie die Knappheit an Deponievolumen in den 70er und 80er Jahren führten zu einem Prozess des Umdenkens hin zu Weiterlesen
Darf ich vorstellen? „Reinwerfen statt Wegwerfen“
0In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit „Littering“ eigentlich auf sich hat und mit welchen konkreten Aktionen die Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ dieser Problematik begegnet. Außerdem können Sie nachlesen, wie Förderungen für Projekte beantragt werden können und sehen anhand kürzlich erhobener Daten, wie erfolgreich unsere Bemühungen bisher waren. Zum Abschluss werden unsere Partner und die Trägerorganisationen hinter „Reinwerfen statt Wegwerfen“ vorgestellt.
Anfang 2016 habe ich die Projektleitung von „Reinwerfen statt Wegwerfen“, der größten österreichweiten Plattform zum Thema Anti-Littering übernommen. Die Initiative fördert seit mittlerweile fünf Jahren bewusstseinsbildende Maßnahmen für ein sauberes Österreich und gegen das achtlose Wegwerfen von Müll auf der Straße, in der Landschaft oder in Gewässern. Obwohl wir auf viele erfolgreiche Jahre zurückblicken können, werden wir uns auch weiterhin für eine saubere Umwelt einsetzen und Weiterlesen
Sustainability Challenge
0„Unsere (Um-)Welt ist in nie dagewesener Weise rasanten, tiefgreifenden und anhaltenden Veränderungen ausgesetzt, während sich gleichzeitig die demografische Zusammensetzung, die soziale und die wirtschaftliche Struktur unserer Gesellschaften verschieben. Politische Übereinkünfte, finanzielle Anreize oder technologische Lösungen allein reichen nicht aus, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Wir müssen unser Denken und Handeln verändern und uns klar darüber werden, wie wir alle voneinander abhängen und wie wir mit den Ökosystemen umgehen, die unsere Lebensgrundlage sind. Um eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt zu erschaffen, brauchen wir alle mehr Wissen, Kompetenzen und verbindende Werte sowie ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit einer solchen Veränderung. An dieser Stelle spielt Bildung eine entscheidende Rolle. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist der Weg zu einer besseren Zukunft für alle!“
Diese Diagnose der UNESCO (Nachhaltigkeitsbildung) führte zur Ausrufung der weltweiten UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung/BNE und des 2015 darauf anschließenden Weltaktionsprogramms BNE. Engagierte Studierende sind dieser internationalen Aufforderung nachgekommen und haben im Sommersemester 2010 mit Unterstützung des damaligen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung erstmals die interuniversitäre und interdisziplinäre Ringlehrveranstaltung „Sustainablity Challenge“ organisiert. Seither Weiterlesen
Leben nach dem Wachstum – Entwicklung nachhaltiger Lebensstile für die Post-Krisengesellschaft
0(Achtung: Dies ist eine sehr polemische und düstere „Kritik der reinen Finanzökonomie“ – zur Diskussion und mit konkreten Aufforderungen zur Stärkung einer nachhaltigen und wertebasierten Realwirtschaft – depressiven oder ängstlichen Menschen wird abgeraten, den Text zu lesen…)
Nach übereinstimmender Einschätzung unabhängiger ExpertInnen (stellvertretend seien drei meiner FavoritInnen genannt: Niko Paech – Befreiung vom Überfluss; Christoph Pfluger – Das nächste Geld; Fabian Scheidler – Das Ende der Megamaschine – von ihnen stammen die meisten Gedanken und Informationen dieses Textes) steuert das globale Finanzsystem aktuell auf einen Crash zu, obwohl die Realwirtschaft noch nie so produktiv war. Bei der Auseinandersetzung mit nachhaltigen Lebensstilen ist diese Erkenntnis zunächst ziemlich lähmend, ja demotivierend. Zeit also, sich die Frage zu stellen, welche Lebensstile wir jetzt entwickeln müssen, um nicht nur eine global nachhaltige Gesellschaft zu ermöglichen, sondern auch multiple Finanz-, Wirtschafts- und Polit-Crashes mit möglichst wenig Blessuren zu überstehen, und welche Rolle dabei auf den ersten Blick unbedeutende Akteure wie Umwelt- und AbfallberaterInnen und andere Partner im österreichischen Glasrecycling-Kreislauf spielen können.
Teil 1: Die Notwendigkeit von systemischer Veränderung
Alles ist schon da!
Seien wir einmal ganz ehrlich: wir haben bereits alle Voraussetzungen für sowohl individuelle als auch kleine und große kollektive Veränderungen parat: erstens Weiterlesen
17 gemeinsame Ziele für die ganze Welt
0Wie jeder von uns zu den Sustainable Development Goals beitragen kann
1 Sustainable Development Goals – was ist das?
Ende September 2015 einigten sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf 17 neue, globale Nachhaltigkeitsziele. Sie sind die Nachfolger der Millennium Development Goals, jener acht Entwicklungsziele, die 2000 formuliert wurden. Zur Zielerreichung verpflichteten sich alle 193 UN-Mitgliedsstaaten, darunter Österreich.
Neu ist, dass diese Vorhaben nicht vorrangig für Entwicklungsstaaten gelten, sondern für alle: Für Entwicklungs- und Industrienationen, für Politik und Zivilgesellschaft, für große und kleine Unternehmen und für jeden Einzelnen.
Bis 2030 sollen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen erreicht werden. Sie fokussieren auf „Nachhaltige Entwicklung“, auf „Sustainable Development“, das heißt eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt, ohne die Möglichkeit zukünftiger Generationen einzuschränken, ihre eigenen Bedürfnisse zu stillen.
2 Wie sieht die ideale Welt aus Sicht der Sustainable Development Goals aus?
Gemeinsam erarbeitete die Staatengemeinschaft eine Vision, wohin die 17 Ziele führen sollen. Die Menschen, die die Sustainable Development Goals schufen und unterzeichneten, sehen eine Welt vor sich, die Weiterlesen
Büroeinkauf – ein weites Feld für „grüne“ Taten
0Tag täglich werden sie gekauft, die Massenartikel fürs Büro wie Papier, Büromaterialien, Streuartikel aber auch Reinigungsmittel. Oder es werden Reinigungsfirmen oder Druckereien mit Leistungen extern beauftragt. Es zählt schon zu den Basics von Unternehmen, die Nachhaltigkeits- und CSR-Strategien verfolgen, Recycling-Papier zu verwenden und den Imagefolder als umweltfreundliches Druckerzeugnis herstellen zu lassen. Das sind wichtige Signale als Botschaft an Kunden, Gäste oder an Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner. Zu tun bleibt noch weit mehr.
Wer einkauft stärkt mit seiner Nachfrage immer auch den Trend zu bestimmten Artikeln und Qualitäten am Markt. Je mehr Büros umweltfreundliche Artikel bevorzugt kaufen, desto eher wird das Umweltsortiment der Hersteller noch attraktiver. Das ist wie mit dem Essen. Kein Bissen bleibt ohne Folgen – für Umwelt und Gesundheit. Die Betriebsverpflegung ist übrigens auch ein sehr ergiebiges Feld für Umstellungen.
Die Marktmacht der Großen
Großunternehmen wie Banken, Versicherungen oder Einkaufsplattformen können Weiterlesen