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Glascontainer 4.0 für smarte und effiziente Glasentsorgung

Marina Luggauer über Science Based Targets

Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft braucht man ein funktionierendes Abfallwirtschaftssystem. Das Internet of Things (IoT) ist im öffentlichen urbanen Raum angekommen und bietet die Basis für eine Digitalisierung und Optimierung der Glassammlung. Die Zukunft liegt im Glascontainer 4.0. Der Anspruch des Projekts rund um den Glascontainer 4.0 ist es nachhaltig und bedarfsorientiert zu agieren – im Sinne der Kommunen und Entsorgungspartner. Mit Hilfe von sogenannten Füllstandsensoren soll eine laufende Optimierung der Redistributionsinfrastruktur sichergestellt werden.

Mit den Füllstandsensoren wird aktiv der Füllstand erfasst und weitergegeben. Aus den Echtzeit-Daten können somit die optimalen Routen geplant werden, die Behälter werden dadurch stets bedarfsgerecht angefahren; verfrühte Touren oder ein Zuspätkommen zu überquellenden Containern können somit nahezu ausgeschlossen werden. Fahrten zu leeren oder halbvollen Glascontainern gehören somit der Vergangenheit an. Dadurch werden Kosten und Zeit (Arbeitsaufwand, Verkehrsaufkommen und -lärm, Fahrzeugverschleiß und Reinigungskosten für die Containerstandorte) gespart und der CO2-Ausstoß verringert. Das Effizienzsteigerungs-Potenzial liegt darin bei bis zu 30 %.

Die Vorteile

  1. Füllstandsüberwachung durch Sensoren: Die Sensoren im Glascontainer 4.0 messen in regelmäßigen Abständen den Füllstand und senden diesen an die Glassammel-Software. Sie wissen nun jederzeit wie voll ein Behälter und wann dieser voraussichtlich zu entleeren ist.
  2. Visualisierung der Behälterstandorte: Die Behälter mit ihren Füllständen werden in einer Karte und als Liste dargestellt. So behalten Sie den Überblick.
  3. Ressourcen sparen: Fahrten zu relativ leeren oder überfüllten Behältern werden vermieden, gefahrene Kilometer werden somit reduziert. Beitrag zu einer besseren Lebensqualität (Reduzierung von Abgasemissionen, Lärmbelästigung und Straßenschäden)
  4. Transparenz schaffen: Durch digitalisierte Daten bleibt das Wissen erhalten und ist einfach vermittelbar, z.B. an ErsatzfahrerInnen oder neue MitarbeiterInnen.
  5. Dynamische Routenoptimierung: Durch einen Algorithmus errechnet die Glassammel-Software automatisch jeden Tag die optimalen Routen.

Sensortechnologie

Pilotprojekt im politischen Bezirk Horn in Niederösterreich

Eckdaten

Projektpartner

Saubermacher AG und Gemeindeverband Horn

Start des Pilotprojekts Dezember 2018. In der ersten Phase wurden die 278 Glascontainer mit insgesamt 556 Sensoren ausgestattet. Somit ist nun in jeder Weißglas- und in jeder Buntglaskammer ein Sensor montiert, der den Füllstand misst. Daher kommen die Vorteile 1. bis 4. bereits voll zum Tragen.

In der nun angelaufenen Projektphase wird die  digitale Plattform entwickelt, die die Basis für die dynamische Routenoptimierung sein wird. Wir halten Sie am Laufenden.

Planen Sie, die Altglassammlung in Ihrer Gemeinde/Stadt zu optimieren und digitalisieren? Bitte kontaktieren Sie uns.

Autorin

Marina Luggauer absolvierte zunächst das Bachelorstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement, gefolgt vom Masterstudium Stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe (NAWARO) an der Universität für Bodenkultur Wien und zusätzlich das Masterstudium Technisches Umweltmanagement am FH Technikum Wien. Marina Luggauer war bereits 2 Jahre bei der österreichischen Energieagentur – AEA angestellt und hat sich dort mit Themen wie nachhaltige Mobilität und energieeffiziente Elektrogeräte beschäftigt. Seit 2017 ist sie bei Austria Glas Recycling angestellt, wo sie für das CSR- & Nachhaltigkeitsmanagement und die Durchführung von Projekten zuständig ist.

Kontakt: DI Marina Luggauer, MSc

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