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green logistics by Austria Glas Recycling

Roland Fehringer - green logistics

– wie Altglas möglichst ökologisch transportiert wird

Transporte in der europäischen Union und in Österreich

Gemäß dem Bericht der der WKO – Bundessparte Transport und Verkehr „Die österreichische Verkehrswirtschaft – Daten und Fakten 2017 wurden im Jahr 2014 in der Europäischen Union (EU-28) 72 % der Gütertransporte auf der Straße erbracht, 17 % auf der Schiene, 6 % auf Binnengewässern und 5 % mittels Pipelines. 1995 lag der Anteil der Gütertransporte auf der Schiene bei 20 %.

Im selben Bericht wird das Transportaufkommen in Österreich im Jahr 2016 mit 550 Mio. t angegeben, wobei bei Straße und Schiene nur Transporte von österreichischen Unternehmen berücksichtigt sind. Der Anteil der Straße lag in Österreich bei 69 %. Mit der Bahn wurden 16 % transportiert und per Rohrleitungen 13 %. Die Donauschifffahrt hatte einen Anteil von 1,7 % und die Luftfahrt 0,04 %. Ohne Berücksichtigung der Rohrleitungen entfallen 79 % auf die Straße und 19 % auf die Bahn.

Klimarelevanz von Gütertransportarten

Ozeanfrachter werden mit Heizöl schwer betrieben und belasten damit nicht nur das Klima, sondern auch die Luft. Dennoch hat der Transport am Meer die geringsten Auswirkungen auf das Klima! Der Transport 1 Tonne über 1 km verursacht nur 0,011 kg Treibhausgase, das ist weniger als der Transport in einer Pipeline.

Am anderen Ende der Möglichkeiten steht das Flugzeug. Der Transport zwischen den Kontinenten verursacht 1,1 kg Treibhausgase, jener innerhalb Europas gar 1,7 kg CO2-Äquivalenten.

Da für die meisten Gütertransporte in Österreich weder Ozeanfrachter noch Pipelines noch Flugzeuge in Frage kommen, bleiben dafür die Straße und die Schiene übrig. Der Vergleich der Treibhausgasemissionen dieser beiden Transportmittel zeigt deutlich, dass die Bahn gegenüber dem LKW deutliche Vorteile aufweist. Die Klimarelevanz von LKW-Transporten ist doppelt so hoch wie jene von Transporten auf der Schiene.

Herangehensweise bei der Verbesserung von Umweltauswirkungen

Für alle Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen reduzieren wollen, gilt immer folgendes Prinzip:

  1. Erfassen
  2. Optimieren
  3. Verbessern (oder Kompensieren)

green logistics by Austria Glas Recycling

Austria Glas Recycling Gmbh hat diese drei Prinzip konsequent verfolgt. Die Berechnung des Corporate Carbon Footprint reicht bis ins Jahr 1993 zurück. Darin sind sämtliche Daten von der Sammlung, Transport bis zur Verwertung von Altglas erfasst. Jedes Jahr werden durch die Verwertung von Altglas knapp 100.000 t CO2-Äquivalente eingespart.

Auf das Erfassen der IST-Situation folgt die Optimierung. Die Steigerung der Effizienz bei der Altglassammlung ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz – in doppelter Hinsicht. Glas kann ohne Qualitätsverlust beliebig oft rezykliert werden. Die sehr hohen Sammelquoten von Altglas in Österreich bewirken, dass jährlich primäre Rohstoffe und fossile Energieträger eingespart werden.

Zwischen 2010 und 2015 konnte Austria Glas Recycling aufgrund von Tourenoptimierungen die spezifische Sammelmenge von 85 kg auf 95 kg Altglas je Kilometer steigern. Gleichzeitig wurde der spezifische Treibstoffverbrauch zwischen 2012 und 2015 von 5,6 auf 5,2 l Diesel je Tonne gesammeltem Altglas reduziert. Seit 2000 berücksichtigt das Unternehmen bei den Vertragsverhandlungen mit den Frächtern die EURO Abgasnorm der Sammelfahrzeuge. Bei den Ausschreibungen der Frachtleistungen für die Altglassammlung werden emissionsarme LKWs positiv bewertet .

Bei  der Altglassammlung werden jährlich zwischen 2,2 und 2,5 Mio. km pro Jahr zurückgelegt. Durch konsequente Erneuerung der LKW-Sammelflotte der Frächter konnte der Anteil der modernen LKW kontinuierlich gesteigert werden. Gegenüber dem Jahr 2012 konnten somit die maximalen Staubemissionen bei der Sammlung von Altscherben um 47 % reduziert werden. Die Kohlenmonoxidemissionen wurden im gleichen Zeitraum um 28 % reduziert. Diese Einsparung entspricht 260 Mio. PKW-km.

Alles auf Schiene?

Das funktioniert in der Praxis natürlich nicht. Die Bahninfrastruktur steht dazu nicht zur Verfügung und wäre auch ökonomisch und ökologisch nicht gerechtfertigt. In der eingangs erwähnten Studie der WKO heißt es „84,4 % des Transportaufkommens österreichischer Unternehmen im Inlandverkehr findet auf einer Strecke bis 80 km statt.“

Daher erfolgt die Sammlung von Altglas mittels LKW, beim Weitertransport von den Umladestationen zur Altglasverwertung forciert Austria Glas Recycling den Bahntransport. Der Anteil der Bahn an der gesamten Transportleistung konnte in den letzten 4 Jahren von 29 % auf 34 % ausgebaut werden.

Das Modell green logistics der Austria Glas Recycling

Im herkömmlichen Modell erfolgt die Anlieferung der gesammelten Scherben von den Umladestationen zu den österreichischen Glasverwertern ausschließlich mit LKW auf der Straße. Austria Glas Recycling transportiert 69 % der Altscherben umweltfreundlich mit der Bahn zu den Verwertern in Österreich. Der Anteil des Straßentransportes ab den Umladestationen beträgt weniger als ein Drittel.

Austria Glas Recycling nimmt im gesamten Lebenszyklus von Glasflaschen Einfluss auf die Sammlung und den Transport. Ein wichtiges Maß für die ökologische Vorteilhaftigkeit von Produkten ist der Carbon Footprint. Er gibt Auskunft über die Treibhausgasemissionen, die ein Produkt im gesamten Lebenszyklus verursacht.

Das green-logistics-Modell der Austria Glas Recycling reduziert den Carbon Footprint der Anlieferung von Altscherben zu den österreichischen Verwertern um 47 %.

Quellen und links

Wirtschaftskammer Österreich – Bundessparte Transport und Verkehr (2017): „Die österreichische Verkehrswirtschaft – Daten und Fakten2017“, Wien

Autor

Roland Fehringer, lebt in Wien, Gründer von c7-consult e.U., bewertet Umweltauswirkungen und unterstützt Unternehmen bei der Kommunikation Ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten.

c7-consult e.U.
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