Klassische Circular Economy: Glasrecycling

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Gläserner Materialkreislauf

Jährliche Recyclingergebnisse von über 230.000 Tonne. Recyclingquoten von 85 %,  hoher Umwelt- und Klimaschutz durch Ressourcenschonung und CO2-Reduktion. Die Erfolgskennzahlen des österreichischen Glasrecyclingsystems sind mannigfaltig. Etabliert in den 1970er Jahren zählt es zu den vorbildlichsten seiner Art.
Was braucht es, um circular economy dauerhaft zu ermöglichen? Welche Faktoren und Kräfte müssen wie zusammenspielen? Wie kann das sensible Aufgabengebiet Glasrecycling wirtschaftlich und mit Verantwortung für die Menschen und die Umwelt im Wandel der Zeiten geführt werden? Was haben Sie, was haben Ihre Kinder und Kindeskinder von gelungenem Glasrecycling? Antworten auf diese Fragen gibt das jüngst publizierte Grünbuch ‚Nachhaltiges Recycling von Glasverpackungen in Österreich. Best in Glass.‘, das unter der Federführung von Austria Glas Recycling gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft erarbeitet wurde.

Best in Glass

Auf knapp 90 Seiten (inklusive ausführlichem Quellen- und Linkverzeichnis) führt das Grünbuch von den aktuellen Standards und Erfolgsfaktoren des österreichischen Glasrecyclings über globale Aspekte von Nachhaltigkeit zu den Herangehensweisen von Austria Glas Recycling, sich nachhaltig zu entwickeln. Es bietet zudem eine kurze Beschreibung, was Glas als Wert- und Werkstoff kann, wie die Struktur des Glasrecyclingsystems aktuell gestaltet ist und stellt beispielgebende, nachahmenswerte Initiativen vor.

Wer sich mit den Themen der Zeit auf wissenschaftliche Weise befassen möchte wird ebenso fündig wie die-/derjenige mit Neigung zu praxisnahen Leitlinien und Normen betreffend Umweltmanagement und nachhaltige Unternehmensführung. Und wer einfach einen Blick hinter die Kulissen des Glasrecyclingsystems machen will, kommt ebenfalls auf die Rechnung.

Glasklar zukunftsorientiert

Die den Herausgebern und Autor(inn)en und damit dem Buch innewohnende Grundhaltung ist geprägt von der Überzeugung, dass Zukunftsfähigkeit nicht durch bloße Effizienzverbesserung zu erreichen ist, sondern grundlegender Neuordnungen des Wirtschaftslebens bedarf. Es reicht nicht, Materialien in geringerem Ausmaß zu nutzen. Sie müssen anders genutzt werden. Gleichsam wie in natürlichen Kreisläufen, wo ein vom Baum fallendes Blatt Nahrung für den Boden, die im Boden lebenden Tiere und schließlich den Baum selbst ist.

Eine umfassende Neuordnung kann nicht allein von einem Unternehmen, kann auch nicht allein von einer Branche bewerkstelligt werden. Austria Glas Recycling sucht daher Mitgestalter/innen innerhalb und außerhalb der Abfallwirtschaft, beteiligt sich an Stakeholder-Prozessen zur nachhaltigen Entwicklung und setzt selbst diesbezügliche Impulse. Das Grünbuch möchte ein solcher Impuls für die gesunde und erfolgreiche Gestaltung der kommenden 40 Jahre Glasrecycling sein.
Ob sich die Verantwortlichen anno 1974 vorgestellt haben, dass wir sie einst als Väter und Mütter eines nachahmenswerten Systems würdigen werden? Ich stelle mir jedenfalls gerne vor, dass die Akteurinnen und Akteure, die in den 2050er Jahren Stoffstrommanagement betreiben, von uns als verantwortungsvolle und weitblickende Menschen sprechen.

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