Immer mehr Studierende entscheiden sich für ein naturwissenschaftliches Studium. Universitäten, die einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt haben werden immer beliebter. Auch ich habe mich für ein Studium mit Umweltbezug entschieden. Ich studiere Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der Universität für Bodenkultur (BOKU). Waren zu Beginn meines Studiums knapp unter 10.000 Studierende an der BOKU inskribiert, sind es ab diesem Semester schon über 12.000. Obwohl es als ein positives Zeichen gesehen werden kann, dass sich immer mehr (junge) Menschen für die Umwelt interessieren, hat es für die Uni natürlich auch logistische Herausforderungen zur Folge. Da mein Studium dermaßen beliebt ist, wurden meine ersten Vorlesungen in einem Kino abgehalten.
In der Generation meiner Eltern wurde Umweltbewusstsein nicht sehr groß geschrieben, damals war die Schonung der Umwelt noch nicht so in der Gesellschaft verankert wie heute. Vielleicht liegt es auch daran, dass früher die Produkte langlebiger waren. Die Leute haben ihre Produkte länger genutzt, als wir es heute tun. Erst durch die geplante Obsoleszenz wurde unsere Gesellschaft zu einer Wegwerfgesellschaft. Durch das Bevölkerungswachstum werden immer mehr Produkte produziert und die Ressourcen schwinden. Doch in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren ein Wandel durchzogen, Konsumenten wollen keine Produkte mehr kaufen, die nach dem Ablauf der Garantie den Geist aufgeben – Repair-Cafés boomen.
Ressourcen für zukünftige Generationen erhalten
Auch das richtige Recycling ist für die Schonung der Umwelt wichtig. Viele seltene Erden werden nur in bestimmten Teilen der Welt abgebaut. Diese Länder können somit die Preise dafür regeln. Deshalb ist es wichtig zu recyceln, um Produkte die nur in geringen Mengen vorkommen (wie zum Beispiel Kupfer) wieder dem Produktionsprozess zuführen zu können. Papier, Glas, Plastik, Elektrogeräte, Bauschutt etc. können nach richtiger Trennung und Behandlung wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden. Altöle, Autoreifen, nicht stofflich verwertbares Plastik können in der thermischen Verwertung als Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden. Somit kann die Umwelt geschützt und die Nutzung von Ressourcen für zukünftige Generationen erhalten werden.
Arte-Dokumentation zur geplanten Obsoleszenz: https://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA
Autorin
Katrin Gössinger studiert seit 2010 Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der Universität für Bodenkultur. Seit 2013 ist sie bei Austria Glas Recycling angestellt, wo sie für die Administration und die Durchführung von Projekten zuständig ist.