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Recycling = Kernelement nachhaltiger Wirtschaftsweise – SDG 12

nachhaltiger Wirtschaftsweise

Am 1. Jänner 2016 traten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, auf die sich die Staaten in Nachfolge auf die Milleniumsziele verständigt haben, in Kraft. Diese Ziele – Sustainable Development Goals, SDGs – gelten für Staaten ebenso wie für Unternehmen und Einzelpersonen. Jede und jeder von uns ist aufgefordert, im unternehmerischen, beruflichen und privaten Wirkungskreis auf dies SDGs hinzuarbeiten. Austria Glas Recycling hat in einem mehrstufigen Analyse- und Bewertungsprozess folgende 6 Ziele als relevant für Österreichs Glasrecyclingsystem definiert.

In loser Serie stellen wir Ihnen vor, wie wir im Rahmen des österreichischen Glasrecyclingsystems auf die einzelnen Ziele hinzuwirken versuchen (Quelle: Nachhaltigkeitsbericht der Austria Glas Recycling 2019: Schritt.Macher für nachhaltiges Glasrecycling.)

nachhaltige Produktion und verantwortungsvolles Konsumverhalten

Ziel 12 verlangt, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicher­zustellen. Zum nachhaltigen Konsum gehört die sorgfältige Entsorgung von Altstoffen – einerseits, um die Umwelt zu schützen, andererseits um durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen eine nachhaltige Produktion zu ermöglichen.

Aus abfallwirtschaftlicher Sicht ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltigen Konsum, Güter auf eine Art und Weise zu produzieren, dass

Diese beiden Anforderungen stehen unter Umständen in unlösbarem Widerstreit zueinander. Je ressourcenextensiver ein Produkt, desto höher ist der Komplexitätsgrad und desto geringer die Zerleg- und Recycelbarkeit.

Glasrecycling ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Produktion und Circular Economy. Jede Glasverpackung, die im Container für Weiß- bzw. Buntglas entsorgt wird, ist Teil eines lückenlosen Recyclingprozesses. Das von Austria Glas Recycling gesammelte Altglas wird zu 100 % dem Recycling übergeben und kommt in der Glasindustrie als Hauptrohstoff zum Einsatz. Erfolgreiches, nachhaltiges Glasrecycling bringt vielfachen Benefit und ist ein wichtiges Element nachhaltiger Wirtschaftsweise.

Glasrecycling als Beispiel nachhaltiger Wirtschaftsweise

Steigerung der Sammelmenge – Good Practice

Jede Glasverpackung zählt. Oder: Die Jagd nach dem Marmeladeglas

Der von der EU geforderte Umbau von der linearen zur zirkulären Wirtschaft erfordert unter anderem die Steigerung der Recyclingquoten für alle Materialien und Packstoffe. Für Österreichs Altglassammlung verzeichnen wir seit Jahren Recyclingquoten von über 80%. Bis 2030 sind Recycling­quoten von mindestens 85 % notwendig. Daher muss sehr genau erhoben werden, wo und warum Glasverpackungen derzeit noch im Restmüll landen.

Warum wird in manchen Regionen mehr, in anderen weniger Altglas gesammelt? Das ist eine der zentralen Fragen, die wir uns stellen. Wir müssen jede Glasverpackung, die in Österreich auf dem Markt ist, sammeln und zum Recycling geben. Regelmäßig analysieren wir, welche Faktoren eine Rolle spielen und warum die Erfassungsquoten regional unterschied­lich sind.

Warum wird das Marmeladeglas falsch entsorgt?

Weinflaschen werden korrekt entsorgt. Bierflaschen auch. Sofern diese Pfandflaschen sind, kommen sie ins Geschäft zurück. Doch Marmelade-gläser und auch deren kleine Freundinnen, wie Pestogläser und andere, finden sich zum Leidwesen der Umwelt immer wieder im Restmüll.

Die Menschen in Österreich nehmen die Mülltrennung sehr genau. Zwei Drittel betrachten es als selbstverständlich, Altstoffe korrekt zu trennen. Immerhin 83 % halten es für einen schweren Fehler, eine Glasflasche im Restmüll zu entsorgen. Für Marmelade-, Pesto- oder Gurkengläser ist der Wert nur bei 71 %. Das heißt, 29 % halten es für keinen schweren Fehler, diese Glasverpackungen im Restmüll zu entsorgen. Das sind die Ergebnisse einer österreichweit repräsentativen Motiv-forschung im Sommer 2018 (market Institut, 31. Juli bis 10. August 2018). Natürlich fragten wir nach den Gründen für diese unterschiedliche Entsor­gungsweise von Glasflaschen und anderen Glasverpackungen.

Es ist nachvollziehbar, dass in kleinen städtischen Küchen jeder Quadrat­meter kostbar ist und als Wohnraum genutzt wird. Dennoch: Jede Glas­verpackung verdient es, recycelt zu werden. Innenarchitektinnen und Küchenhersteller sind gefragt, praktische Lösungen für die Vorsammlung von Altstoffen in kleinen Küchen zu entwickeln.

Was die Sauberkeit betrifft: Glasverpackungen müssen „restentleert“ sein. So lautet der Terminus technicus. Das heißt, ausgeleert oder ausgelöffelt. Es ist nicht nötig, sie extra zu waschen.

Schenkt uns neues Leben, recycelt uns!

Die Gläschen wollen recycelt werden. Mit einer augenzwinkernden Kampagne motivierten wir die Fans der wunderbaren Welt des Glasrecy­clings auf Facebook dazu, den Marmelade- und Pestogläsern neues Leben zu schenken und damit zu nachhaltiger Wirtschaftsweise beizutragen.

Quellen und links

Nachhaltigkeitsbericht der Austria Glas Recycling 2019 – Schritt.Macher für nachhaltiges Glasrecycling

Nachhaltigkeitsmanagement der Austria Glas Recycling im Zeichen der SDGs

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